Dienstag, 19. April 2016

5000 Shanghainesen und die Kunst trotzdem so zu tun, als ob man alleine wäre

Zunächst erschien es uns wie eine gute Idee, am sonnigen Feiertag einen Ausflug in den Botanischen Garten zu machen. Uns und 5000 anderen Shanghainesen (geschätzte Zahl).

Nach einer Weile hatten wir dann die Kunst perfektioniert, so Bilder zu machen,
dass es wirkt, als wären wir ganz alleine dort.

Blume im Gewächshaus.

Blumen draußen.

Noch mehr Blumen. Wie man sieht, hab ich keine Ahnung von Pflanzen.

Es gab eine sehr nette Gartenausstellung.

Lauter kleine Gärten in verschiedenen Stilen.
Noch ein Garten. Die konnte man nicht betreten, dewegen sind keine Leute auf den Bildern.
Ich liebe Bambus. Siehe andere Blogeinträge.

Eine Metallrose. Für echte Rosen war es noch zu früh.

Cooler Baum.

Obligatorisches Blütenselfie.

Echt krass pinke Blüten.

Es gab doch den ein oder anderen wenig besuchten Pfad.

Ein älterer Chinese spielt die Erhu, eine Art Cello-Geige mit zwei Seiten.

Wahrscheinlich die perfekteste Blume, die ich dort gesehen hab.

Zur Erinnerung nochmal: so haben die Wege eigentlich ausgesehen.

Auch die Straße, in der ich wohne, steht in voller Blüte.

Montag, 18. April 2016

Sturmnacht

Letzten Samstag hatten wir einen kleinen Sturm in Shanghai. Der Wind hat ganz schön ums Haus geheult.Von meinem Fenster aus hatte ich einen guten Blick auf den Himmel, der sich im Minutentakt dramatisch verändert hat.

Sturm zieht auf.

Sturm ist angekommen.

Sturm zieht wieder ab.

Donnerstag, 14. April 2016

Reise in den Westen

Fladenbrot gefüllt mit Lammfleisch und Zwiebeln.
Neulich habe ich eine Reise in den Westen Chinas unternommen. Leider nur eine kulinarische. Nicht weit von der Schule (大宁国际商业广场) gibt es ein Restaurant mit Essen aus der nordwestlichen Provinz Xinjiang. Über die Hälfte der Bevölkerung ist muslimisch und die Gerichte haben mich an türkisches Essen erinnert. Unsere Bestellung war ziemlich fleischlastig, aber sehr lecker. Wir haben zu zweit vier Gerichte und Getränke bestellt und pro Person etwa 10 Euro gezahlt.

Laut meiner chinesischen Freundin ein absolutes Muss in diesem Restaurant: gegrillte Lammspieße

sauer-scharfe Nudeln mit Knoblauch, Kohl und getrockneten Chillis
Mein Favorit: Kalte Rindfleischscheiben nach Uiguren-Art in einer süßlichen Sojasoße mariniert
Vor dem Essen sind wir ein bisschen im Park spazieren gegangen.
Letzte Woche war ich zum zweiten Mal dort, hatte aber meine Kamera nicht dabei. Das selbstgemachte Joghurt ist der Hammer. Ich hab nach dem Essen gleich zwei Portionen "to go" mitgenommen. Cremig, sahnig, säuerlich, mit ein bisschen Rosinen, Walnüssen und Honig. Hat echt nichts mit dieser dünnen, zuckrigen Soße zu tun, die hier sonst so als Joghurt verkauft wird

Sonntag, 10. April 2016

Hong Kong Teil 2: Regen in der City

Der zweite Tag in Hing Kong beginnt mit Regen und Brunch in einem sehr beliebten Hong Konger Restaurant, Tim Ho Wan. Sogar um halb elf morgens muss man anstehen, bis man einen Tisch bekommt.

Wir essen Dim Sum. Das ist kein Gericht, sondern bezeichnet eigentlich nur kleine Portionen von verschiedenen Gerichten, so ähnlich wie die spanischen Tapas.

Diese Knödel mit Fleischfüllung werden erst gedünstet und dann gebraten.

Es regnet immer noch, also ab ins Museum: Das Hong Kong Geschichtsmuseum.

Ein unglaublich aufwändig besticktes Hochzeitsgewand.

Früher gab es ein Fest, für das meterhohe Türme aus chinesischen Knödeln errichtet wurde. Nachdem es aber immer wieder Unfälle mit einstürzenden Knödeltürmen gab, wurde dieser Brauch abgeschafft.

Entspannen in einem Cafe mit Milchtee-Pfannkuchen und Taroperlen.

Der Regen hört langsam auf und es ist Zeit für eine Runde Shoppen auf dem Nachtmarkt.

Zum Abschluss des Tages endlich freie Sicht auf die Skyline von Hong Kong Island. Frei im Sinne von kein Nebel, dafür ist die Sicht ein bisschen durch die tausend anderen Touristen eingeschränkt.


Sonntag, 3. April 2016

Hangzhou: Paradies im Feinstaub

Buddhastatue im Lingyin Tempel
Die Landschaft um den Westsee in Hangzhou ist ein beliebtes Reiseziel für chinesische und internationale Touristen. Mit U-Bahn und Hochgeschwindigkeitszug dauert es von unserer Schule bis zum See etwa 2,5 Stunden, gerade noch als Tagesausflug machbar. Der See, ursprünglich eine Flussbucht, wurde seit ca. 1300 Jahren ausgebaut und umgestaltet, mit künstlichen Inseln, Dämmen, Brücken etc. Um den See herum gibt es einige Tempelanlagen und Parks.
Wenn ich meine Schüler frage, wo ich denn ich China hinreisen sollte, kommt der Westsee wohl am häufigsten als Antwort. Entsprechend waren auch meine Erwartungen. Allerdings hatte ich mit zwei Dingen nicht gerechnet: die Menschenmassen an einem Sonntag im Frühling und die Luftverschmutzung.
Der Ausflug fing nicht gut an. Das Verkehrschaos machte ein Kreuz durch unseren ursprünglichen Zeitplan und die berühmte Aussicht über den See war fast komplett vom Feinstaubnebel verschleiert.
Einer der drei Dämme, auf denen man den See überqueren kann. Im Hintergrund kann man einige Hügel gerade noch so erkennen durch einen Nebel, für den es mittags an einem milden sonnigen Tag keine natürliche Erklärung gibt.
Irgendwie hat mich die Luftverschmutzung an diesem Tag echt wütend gemacht. In der Stadt gewöhnt man sich daran und redet sich ein, dass es ja noch schlimmer sein könnte und es ist ja auch nicht jeden Tag so. Aber inmitten einer (angeblich) wunderschönen Naturlandschaft ist es schwer eine Ausrede zu finden für das, was der Mensch dem Planeten antut. Wenn ich dann all die Touristen sehe, die fröhlich Selfies machen mit nichts als grauem Nebel im Hintergrund, dann möchte ich am liebsten weinen. Alle ärgern sich über die schlechte Sicht und den "Nebel" als wäre es nur das Wetter. Schade, heute ist das Wetter schlecht. Von wegen.
Aber natürlich wollte ich mir und unserer kleinen Gruppe den Tag nicht vermiesen, also das Problem schön ignorieren und den Blick in die Ferne vermeiden.
Viele hübsche Blüten.
Wo es Touristen gibt, gibt es auch diese roten Früchte (Hagedornapfel oder so) mit Zucker außenrum an einem Spieß. Die grünen hab ich aber hier zum ersten Mal gesehen.
In einem Museum. Wie so viele Städte in China war Hangzhou mal die Hauptstadt von der ein oder anderen Dynastie oder Königreich. Das hier soll das Arbeitszimmer eines Kaisers gewesen sein.



Nudelsuppe nach Hangzhou-Art zum Mittagessen.
Die Lingyin-Feilai Feng Scenic Area in den Wulin Bergen nahe des Sees beherbergt mehrere Tempel und Felsengrotten mit Reliefs.



In der Lingyin Tempelanlage. Zufällig waren wir an dem Geburtstag eines Buddhas da, also war einiges los.
Der Lingyin Tempel ist einer der größten buddistischen Tempel in China.




Wer es schafft eine Münze in das braune Ding zu werfen, hat vermutlich einen Wunsch frei.




Tiere in Wandreliefs hatten öfters mal Münzen zwischen den Zähnen klemmen.


Ich liebe Bambus. Bambuswälder sind toll.



Ich hab ja inzwischen einige Buddhas und Bodhisattvas in mehreren Ländern gesehen, aber diese Dame/dieser Herr ist mein Lieblingsbodhisattva bis jetzt.
Wir hatten leider kaum Zeit, den Rest des Parks zu erkunden, aber der kleine Tempel am Ende dieses Wegs war wunderschön ruhig und friedlich.


Auf dem Weg zum Abendessen.

Ein beliebtes Hanzhou Restaurant namens "Grüntee"

Fritierte Garnelen und Ananas. Lecker, aber warummmmmm muss das mit Mayonnaise ruiniert werden.

Oh man, dieses Getränk war der Hammer. Ich hab so was ähnliches in Hongkong getrunken. Kalter süßer Tee mit einer Art Schlagsahne-Frischkäse-Mischung oben drauf, die man dann untermischt.

Tofu mit Ei.

Hühnerfuß...nicht mein Ding.

Klebereis mit Rindfleisch in einem (Lotus?) Blatt gedünstet.

Gemüse mit gebratenen Knoblauchscheiben.

Der Höhepunkt: Mit Teeblättern gegrilltes Schweinefleisch.

So eine Art Karotte, aber nicht wirklich.
Trotz Feinstaub und irrem Verkehr wurde der Tag doch ganz schön. Wir hatten viel zu wenig Zeit, aber ich fürchte, ich werde es wahrscheinlich nicht noch mal nach Hangzhou schaffen :(